Hooge Ende März 2022; die Hallig ist noch im Winterschlaf. So ein Besuch ist besonders, denn die Hallig gehört dann den Halligbewohnern und nur wenige Gäste verirren sich auf die Hallig. Besonders war dieses Jahr auch das Wetter: zwei Tage Sonnenschein pur und windstill – absolut untypisch für die Nordsee.
Inseln sind in der Nebensaison immer etwas speziell. So eine Saison von April bis November – sieben Tage die Woche, jede Woche – ist einfach anstrengend. Es ist also etwas ruhiger in dieser Zeit. Meist ist von November bis kurz vor Weihnachten alles geschlossen und dann wird wieder für die Weihnachts- und Silvestergäste geöffnet. Im Januar wird dann alles wieder etwas runtergefahren, bevor die Inseln dann im März langsam erwachen.
Auf den Halligen ist es einfach nur ruhig und entschleunigt. Auf Hooge werden die Gäste direkt am Anleger mit einem Aushang empfangen: „Moin, liebe Tagesgäste! Die Hallig befindet sich in der Winterruhe, die touristischen Betriebe haben geschlossen und momentan ist keine Gaststätte geöffnet. … Der Halligkaufmann auf der Hanswarft hat Dienstags und Donnerstags geöffnet. …“. Selbstversorger in einer Ferienwohnung können sich also dort versorgen. Im Hus Halligblick auf der Backenswarft kocht meine Pensionswirtin jeden Abend einfache, aber leckere Hausmannskost für ihre Gäste. Aber nur, solange keine Gaststätte geöffnet habe, betont sie, als sie das Abendessen serviert.
Draußen auf der Hallig laufen die Vorbereitungen für die Gäste. Das Wetter ist ideal und fleißige Hände sind unterwegs und streichen die zahlreichen Bänke, die zum Verweilen einladen. Wenn da nicht gerade das Schild „Frisch gestrichen“ wäre, könnte man es sich gut in der Sonne gemütlich machen.
Wenn dann Anfang April die Saison beginnt, dann ist die Farbe trocken und die Winterruhe vorbei. Bis zum nächsten November.
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