Backenswarft

Auf dem Sommerdeich rund um Hooge

Der nächste Tag auf Hooge beginnt so, wie der Vortag aufgehört hat: Blauer Himmel, Sonne, windstill. Ideale Bedingungen für die Hallig-Umrundung.

Hooge hat einen “Sommerdeich”, der die Hallig von einem Hochwasser bis 1,50 m über dem Normalhochwasser schützt. Tendenziell gibt es hier also etwas seltener “Land unter” als auf den anderen Halligen. Aber auch hier steigt – dem Klimawandel sei dank – die Zahl der Tage, an denen nur noch die Warften aus der dann meist stürmischen Nordsee hervorgucken.

Der Weg ist also klar: die Runde um die Insel ist eine Runde über’n Deich – mehr Wegbeschreibung braucht es nicht. Von der Backenswarft kommt man zum Deich indem man zum Fähranleger geht und sich dann für eine Richtung entscheidet (irgendwie logisch). Oder man nimmt – wie ich – den Weg, der schräg rechts von der Straße abgeht Richtung “Alter Anleger”. Damit ist mein Weg um die Insel auch schon vorbestimmt: Start im Westen und dann geht es Richtung Süden.

Blick vom Süden über die Hallig
Blick vom Süden über die Hallig

Vorbei geht es an der “Stöpe”, einer Deichöffnung, die sich selbst vor Hochwasser verschließt, die aber andererseits das Wasser von der Hallig ins Watt ablaufen lässt und an Land’s End, der Südwest-Ecke der Hallig. Und von überall aus hat man die ganze Hallig im Blick: manchmal verdeckt zwar eine Warft eine andere, aber meist kann man sich umschauen, Warften zählen und feststellen: alle sind noch da 🙂 .

Unterwegs auf dem Sommerdeich
Unterwegs auf dem Sommerdeich

Je mehr wir uns dem Osten der Insel nähern, desto massiver wird der Deich. Vorher war er teilweise kaum als Deich zu erkennen, aber jetzt wird aus dem Deich eine massiven Uferbefestigung, die die Hallig nicht nur vor Sturmfluten schützt, sondern auch vor Landraub. Jetzt bei Niedrigwasser ist es kaum vorstellbar, dass das Wasser bei “Land unter” etwa 8 – 9 m über dem aktuellen Pegelstand steht. Es ist alles ruhig und friedlich – aber die Nordsee kann auch anders.

Und der Untergrund wechselt. War es im Westen auf der Wattseite noch Rasen, so sind jetzt massive Steine einbetoniert. Aus Sicht des Küstenschutzes wichtig und richtig; aber für den Wanderer macht es der unregelmäßige Untergrund etwas schwieriger. Man muss schon etwas darauf achten, wie man seine Schritte setzt. Am Horizont erkennen wir links, im Süden, den Norderoogsand, und geradeaus, den Japsand.

Am westlichsten Punkt der Hallig haben wir etwa zwei Drittel der Halligumrundung geschafft. Die Wiese, die zwischen der Halligkante und den beiden westlichsten Warften, Ipkenswarft und Westerwarft liegt, präsentiert sich in Ende März einem wunderbaren Gelb.

Die Westerwarft von Süden
Die Westerwarft von Süden

Etwas später kommen wir direkt an der Westerwarft vorbei. Die Warft liegt der Halligkante am nächsten und gen Osten geht es Richtung Fähranleger, den wir auch schon am Horizont sehen können. Auf der asphaltierten Deichkrone kommen wir gut voran.

Gen Osten
Gen Osten

An der Halligschleuse kommen wir auf dem Deich nicht weiter, sondern müssen einmal um den Seglerhafen herum gehen. Ende März ist hier nicht viel los und insbesondere bei Niedrigwasser kann man sich schwer vorstellen, dass hier im Sommer Boote liegen.

Der Seglerhafen bei Niedrigwasser
Der Seglerhafen bei Niedrigwasser
Die Kirchwarft vom Seglerhafen aus
Blick vom Seglerhafen auf die Kirchwarft

Zurück auf dem Deich ist es etwa nur noch ein Kilometer bis zum Fähranleger, dem Ziel- und Ausgangspunkt der Halligumrundung. In der Saison können wir uns dann im Café auf der Backenswarft für unsere Hallig-Wanderung belohnen!

Rund um Hooge – Kartenmaterial (c) OpenStreetMap-Mitwirkende

Zusammengefasst:

Strecke: ca. 12 km

Dauer: 2,5 – 3 Stunden

Schwierigkeit: bei gutem Wetter einfach, bei (Gegen-)Wind und Regen natürlich unangenehmer und schwieriger

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