Friesenhaus auf der Ketelswarf

Rund um Langeneß

Etwa zehn Kilometer lang, an der breitesten Stelle etwa 1,4 km breit – die Hallig Langeneß macht ihrem Namen alle Ehre und meine Inselumrundung verspricht, eine längere Wanderung zu werden.

Ich starte wie bei meiner Wanderung im Westen am Vortag. Allerdings lasse ich die Abstecher weg: Kein Besuch im Sportboothafen, kein Besuch am Leuchtturm. Nur auf der Kirchhofswarf gehe ich kurz zum Inselfriedhof. Von dort aus geht nach Süden weiter. An der kleinen verschlossenen Hütte biegen wir dann links in Richtung Rixwarf, Fähranleger und Hallig Hilligenlei ab. Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreichen wir den Fähranleger. Jetzt verlassen wir den vom Vortag bekannten Weg und gehen an der Halligkante gen Osten.

An der Halligkante entlang gen Osten

Während meiner gesamten Wanderung ist Niedrigwasser und man kann die massiven Befestigungen sehen, mit denen die Hallig geschützt wird. Der Weg führt über diese Befestigungen; aufgrund der teilweise recht unregelmäßigen Oberfläche ist es oft recht mühselig. Aber es ist ja kein Wanderweg, sondern ein Schutz gegen die Fluten der Nordsee. Und so geht es Richtung Osten; immer wieder mit Blick nach links über die Hallig. So geht es dann auch an der Warft Treuberg vorbei.

Warft Treuberg
Warft Treuberg

Die Warft wird gerade als “Klimawarft” neu errichtet; sie wird höher als die vorhandenen Warften (die Klimaerwärmung lässt grüßen). Auf der Warft sollen dann ein Laden, eine Krankenstation, Räumlichkeiten für die Gemeinde sowie Wohnungen entstehen. Für Besucher ist da insbesondere der Laden von Vorteil, denn als Einkaufsmöglichkeit gibt es aktuell nur einen Hofladen. Alles was sonst braucht, muss man im Moment beim Edeka-Laden in Niebüll bestellen und es wird dann auf die Hallig geliefert. Teilweise bieten allerdings auch einige Vermieter für ihre Gäste Einkaufsmöglichkeiten in kleinerem Rahmen.

Nach einem der vielen Siele, die man auf dem Weg die Halligkante überquert, geht es links halligeinwärts Richtung “Bandixwarf”, geradeaus – auf der Halligkante – stehen Reste eines Schildes:

"Kein Durchgang"
“Kein Durchgang”

Während der Saison steht doch vielleicht wirklich ein Schild, auf dem zu lesen steht “Kein Durchgang” oder “Kein Hallig-Rundgang”, oder oder oder – aber es ist Ende März, Nebensaison und weil da nichts steht, gehe ich mal geradeaus weiter. Das geht auch etwa einen Kilometer gut. Dann aber ist die Halligkante zu Ende,die Schutzzone des Nationalparks beginnt und der Weg geht nicht weiter. Also einen Kilometer zurück und dann landeinwärts.

Nächstes Ziel ist dann der Loren-Bahnhof Langeneß. Die Hallig ist – ebenso wie die Hallig Öland – über einen Damm mit dem Festland verbunden. Offiziell nennt sich das “Halligbahn Dagebüll–Oland–Langeneß”. Die Hallig-Bewohner haben ihre eigenen Loren, mit denen sie zum Festland fahren können. Gästen ist die Mitfahrt verboten, also am besten garnicht erst fragen.

"Langeneß Hauptbahnhof"
“Langeneß Hauptbahnhof”

Vom Bahnhof geht es zurück auf die Straße und westwärts; langsam Richtung Hotel. An der Hunnenswarf biege ich rechts ab, umrunde die Warft und dann geht es an der Halligkante weiter. Aber schon an der nächsten Warft, der Honkenswarf, geht es wieder landeinwärts, denn ich möchte dem dortigen Hofladen einen Besuch abstatten.

Honkenswarf
Honkenswarf

Auf der Straße geht es dann weiter Richtung Ketelswarf, vorbei an Halligkirche und Halligschule. Der Verkehr auf der Hallig ist überschaubar: ab und zu Fahrradfahrer und noch seltener ein Auto. Trotzdem scheint man auf der Hallig den Verkehr regeln zu müssen:

"Bei Gegenverkehr bitte warten"
“Bei Gegenverkehr bitte warten”

Die Ketelswarf liegt mitten auf der Hallig (zum Anleger und zum östlichen Ende sind es jeweils etwa 5 km). Dort gibt es eine Bockwindmühle, ein Museum und das Tourismusbüro der Hallig.

Friesenhaus auf der Ketelswarf
Friesenhaus auf der Ketelswarf
Bockwindmühle auf der Ketelswarf
Bockwindmühle auf der Ketelswarf

An der Ketelswarf steht auch die Pegelsäule der Hallig, an der man erahnen kann, wie es hier bei “Land unter” aussieht.

Ich setze meinen Weg auf der Straße fort. An der nächsten Kreuzung (OK, so viele gibt es davon nicht), biege ich rechts ab Richtung Norderhörn, um wieder zur Halligkante zu kommen. Von dort aus sind es dann noch etwas mehr als zwei Kilometer zu meinem Ausgangspunkt, meinem Quartier auf der Mayenswarf.

Zusammengefasst:

Gesamtstrecke: ca. 24 km

Dauer: ca. 5 Stunden

Schwierigkeit: bei gutem Wetter einfach, bei (Gegen-)Wind und Regen natürlich unangenehmer und schwieriger.

Einkehrmöglichkeiten: Restaurant Hiligenley (Hiligenley), Café Kookenstuv (Ketelswarf), Ankers Hörn (Mayenswarf)

Rund um Langeneß - Kartenmaterial (c) OpenStreetMap-Mitwirkende
Rund um Langeneß – Kartenmaterial (c) OpenStreetMap-Mitwirkende

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