Anreise nach „Töwerland“ und eine Wanderung zum Billriff

Kurz vor zwölf legt die Fähre im Hafen auf Juist an. Es ist bestes Wetter und so kann ich den Rest des Tages noch nutzen, um die Insel zu erkunden.

Ich bin schon am Abend zuvor nach Ostfriesland gereist und habe in Hage, nahe Norddeich, übernachtet. Dadurch war es einfacher, die Fähre zu kriegen, denn die Fähre fährt an den meisten Tagen nur einmal am Tag. Die Verbindung ist tidenabhängig, daher wechseln auch die Abfahrtszeiten. Die Überfahrt dauert etwa 1 1/4 Stunden.

Vom Anleger sind es nur wenige Meter zum Hotel. Kurz das Gepäck abgelegt und dann geht es wieder raus, denn ich will noch in den Westteil der Insel. Mit 17 Kilometern Länge ist die Insel die längste der Ostfriesischen Inseln. „Langeoog“ die „lange Insel“, von der man denken könnte, dass sie die längste der Ostfriesischen Inseln ist, ist kürzer als Juist und Norderney.

Übergang zum Strand

Juist ist lang, aber schmal (500 – 900m) und so ist es nicht weit, bis zum Strand. Der Ort liegt etwas östlich von der „Mitte der Insel“, d.h. ich habe heute so ca. 25 km Wegstrecke vor mir.

Bei gutem Wetter am Strand lang – das ist das, was mir an diesen Kurz-Urlauben auf den Ostfriesischen Inseln so gut gefällt: menschenleerer Strand, ein paar Möwen, der Wind weht einem ins Gesicht – so könnte ich stundenlang wandern.

Unterwegs am Strand

Nach knapp 8 Kilometern komme ich zum Billriff, dem westlichen Ende der Insel. Bei Ebene ist das ein endloser Sandkasten. Aber Achtung, das Billriff ist Naturschutzgebiet – genauer gesagt Schutzzone 1 des Nationalparks – , daher die Absperrungen beachten und auf den Wegen bleiben.

Nach dem Billriff geht es auf der Wattseite der Insel weiter. Und da wartet das nächstes Highlight: die „Domäne Bill“ – ein bekanntes Ausflugsziel mit legendärem Rosinenstuten. Ein Grund mehr, dort eine Pause einzulegen.

Domäne Bill

Gut gestärkt geht es dann weiter, immer zwischen Insel und Heller (den Salzwiesen) entlang. Der nächste Stopp ist dann der Hammersee, ein Süßwassersee. Der See ist Folge der Petriflut von 1651 – damals wurde die Insel in zwei Teile getrennt – und den Bemühungen, die beiden Inselteile wieder zu verbinden. Grob gesagt wurden dafür see- und wattseitig Deiche gebaut und mittendrin blieb der See.

Der Hammersee

An Loog, dem zweiten Ort auf Juist, geht’s vorbei. Dann habe ich nur noch knapp 3 Kilometer auf dem Deich, bis ich wieder im Ost Juist bin.

Auf dem Deich unterwegs

Zurück im Ort mache ich noch einen Abstecher zum Hafen, den dort steht das Wahrzeichen der Insel, das „Seezeichen“. Das Seezeichen ist ein 17 m hoher Turm am Ende der Seebrücke in Form einer Boje. Von der Aussichtsplattform aus hat man einen wunderbaren Blick über die Insel und das Wattenmeer.

Das Seezeichen – eines der Wahrzeichen der Insel
Blick vom Seezeichen: der Hafen bei Niedrigwasser

Mit 24 km in knapp 6 Stunden war das eine sehr schöne Wanderung über den Westteil, zumal mir der Wettergott hold war.

Graph GPXSee / Kartenmaterial (c) OpenStreetMap-Mitwirkende

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