Am zweiten Tag unserer Tour auf dem Ruhrtalradweg geht es von Freienohl nach Herdecke. 80 Kilometer. Die Strecke ist relativ flach und das Wetter ist gut. Das kann ein schöner Tour-Tag werden.
Den Vortag hatten wir mit einem Anstieg zu unserem Hotel beendet und den Lohn dafür holen wir uns heute nach dem Frühstück ab: die heutige Tour startet – OK, nach einem kurzen Anstieg – mit einer längeren Abfahrt in das Ruhrtal. Nach zwei Kilometern und 50 Höhenmetern abwärts sind wir an dem Fluss, der unserer Tour den Namen gibt.
Es geht durch die Ruhrwiesen, an einem Segelflugplatz vorbei. Es ist noch früh und außer einigen Joggern und Hundebesitzern ist sonst kaum einer unterwegs. In Oeventrop wird eine Brücke über die Ruhr neu gebaut und es gibt eine Umleitung. Die Umleitung führt aber an der Hauptstraße entlang. Aber es gibt dann auch einen Weg durch die Baustelle, auf der heute am Samstag nichts los ist. Und nach einem knappen Kilometer kommen wir wieder auf die Hauptstraße – die Umleitung wäre also kürzer gewesen.
Die weitere Strecke bis Arnsberg führt irgendwie immer zwischen oder neben der Bahnstrecke und der Autobahn A46 entlang. Nicht das allerschönste, aber viele Möglichkeiten zur Wegeführung gibt es in so einem Tal ja bekanntermaßen nicht.
In Arnsberg führt die Ruhr in einer großen Schleife rund um die hoch über dem Ruhrtal gelegene Altstadt herum. Weiter geht es – immer zwischen Ruhr und Besiedelung oder Autobahn entlang. Trotzdem ist alles immer noch grün und der Lärm von der Autobahn stört auch nicht wirklich.
Und so geht es weiter durch die Ruhrauen: die Strecke ist flach, es ist windstill – und obwohl das Wetter nicht das allerbeste ist, macht die Fahrt einfach Spaß!
In Wickede gibt es wieder einmal eine Umleitung aufgrund der dortigen Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr. Generell gibt es viele Stellen an der Ruhr, an denen man erfreulicherweise sieht, dass sie schon renaturiert wurde. In Wickede ist die Umleitung allerdings nicht so gut ausgeschildert – und die Beschilderung entspricht auch nicht den Angaben auf der Internet-Seite des Ruhrtalradweges – und so müssen wir etwas improvisieren. Andere Radfahrer gehen durch die Baustelle; wir heben unsere Räder über eine etwa ein Meter hohe Mauer, um wieder auf den Radweg zu kommen.
Wir kommen so gut voran, dass wir erst nach etwa 70 Kilometern in Schwerte eine längere Pause machen.
Nach weiteren knapp zehn Kilometern kommen wir an den Hengsteysee. Der Hengsteysee ist einer von mehreren Stauseen an der Ruhr. Er wird vom Koepchenwerk – einem Pumpspeicherkraftwerk – überragt.
Links der Ruhr fahren wir am Hengsteysee entlang. Nachdem wir an dem Wehr, dass den See aufstaut, wieder auf die andere Ruhrseite gewechselt haben und uns unserem Ziel in Herdecke nähern, wechseln wir die Navigation um zu unserem Hotel zu kommen. Allerdings kennt Apple Maps bei seiner Fahrradnavigation den Ruhrtalradweg nicht, sondern führt uns durch die Stadt zu unserem Hotel, das nur knapp 200 Metern vom Ruhrtalradweg entfernt liegt. Und das war nicht das letzte Mal, das uns Apple Maps zu einem Umweg verholfen hat.
Das Hotel ist wieder fahrradfreundlich; in der Tiefgarage gibt es gesonderte Fahrradparkplätze. Die sehr schöne Altstadt von Herdecke ist nicht weit und nach dem Abendessen gibt es noch ein großes Osterfeuer beim Ruder-Club direkt an der Ruhr und direkt neben unserem Hotel.
Strecke: ca. 85 km
Dauer: 6,5 Stunden (inkl. Pausen)
Anstieg: ca. 720 Höhenmeter
Abstieg: ca. 850 Höhenmeter
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