Tag 3: Von Herdecke nach Essen-Kettwig

Der Ostersonntag macht seinem Namen alle Ehre: als wir uns um halb zehn auf die Fahrräder setzen empfängt uns der Tag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Da machen die knapp 80 Kilometer von Herdecke nach Essen-Kettwig sicher Spaß.

Direkt nach dem Start erwartet uns eine der Sehenswürdigkeiten der heutigen Tour: das Ruhr-Viadukt. Das 1879 erbaute und 313 m lange Viadukt überragt das Ruhrtal. Hinter dem Viadukt beginnt der nächste Ruhr-Stausee, der Harkortsee.

Das Ruhr-Viadukt

Der Ruhrtalradweg führt am Nordufer des Harkortsees entlang und nach knapp 5 Kilometern fahren wir durch Wetter. Kurz vor dem Ortsausgang wechseln wir auf die linke Ruhrseite. Gemütlich fahren wir dort an Wengern vorbei und kommen nach Witten. Dort soll es mit der Fähre Hartenstein wieder zurück auf das andere Ufer gehen. Kurz vor der Fähre ruft uns ein entgegenkommender Radfahrer zu “die Fähre fährt nicht”. Und ja, es stimmt: vom Südufer aus sehen wir die fest vertäute Fähre am Nordufer. Also müssen wir anderthalb Kilometer zurück fahren bevor uns ein Schild den Weg weist: “Ruhrtalradweg außerhalb der Fährzeiten”. Und über die Muttentalbrücke kommen wir dann zurück auf das rechte Ufer.

Die Fähre fährt heute nicht
.. aber glücklicherweise gibt es eine ausgeschilderte Alternative

Entlang der Straße geht es weiter. Kurz vor dem Fähranleger, den wir ja nicht auf dem Wasserweg erreichen konnten, verlassen wir die Straße und kommen wieder zur Ruhr. Am Fähranleger und der Schleuse Herbede vorbei fahren wir zum nächsten Ruhr-Stausee, dem Kemnader See. Es ist inzwischen elf Uhr und es wird merklich voller. Spaziergänger, Radfahrer, Inline-Skater – und natürlich auch Wassersportler auf dem See – sie alle freuen sich über das gute Osterwetter.

An der Kosterbrücke verlassen wir das Bochumer Stadtgebiet und kommen nach einem weiten Bogen nach Hattingen. Dort führt der Ruhrtalradweg auf dem Leinpfad, direkt an der Ruhr entlang. Die Ruhr führt etwas mehr Wasser als normal und so ist der Weg auch streckenweise überflutet.

Ruhrtalradweg unter Wasser

Heute ist das kein Problem; wir schieben einfach die Fahrräder die Böschung rauf und dann weiter auf der Wiese, bevor wir auf dem Radweg weiterfahren können. Wenn der Pegelstand noch höher ist, dann gibt es extra ausgeschilderte Hochwasserumfahrungen.

Auch im weiteren Verlauf der heutigen Tour gibt es noch mehrere kurze Stellen, an denen der Weg überflutet ist.

Der Radweg führt direkt an der Ruhr entlang

Über etwa 30 Kilometer geht es jetzt direkt an der Ruhr entlang. Flache Strecke, gut ausgebaut – da macht Radfahren Spaß.

An der Schwimmbrücke Holtey im Essener Stadtteil Horst wechseln wir die Ruhrseite um in einem Biergarten eine Kaffee- (und Kuchen-) Pause zu machen. Den Tipp dafür haben wir von anderen Radlern bekommen als wir kurz vor der Brücke auf einer Bank Rast gemacht haben (Anregung für den Wirt: Hinweisschild am Radweg anbringen).

Hinter der Heisinger Ruhraue verlassen wir kurz das Ruhrufer. Und wenig später müssen wir uns entscheiden: Nord-Umfahrung des Baldeney-Sees oder im Süden lang. Meiner Meinung nach ist die Beschilderung hier etwas verbesserungswürdig (oder wir haben vielleicht auch ein Schild übersehen) – und so machen wir leider einen Umweg. Apple Maps ist in dieser Situation auch keine Hilfe – im Gegenteil: es kennt den Radweg nicht, führt uns noch weiter vom See weg und sorgt am Ende dafür, dass wir sowohl zusätzliche Kilometer als auch Höhenmeter machen. Aber irgendwann sind wir wieder am Südufer des Sees. Und da ist es voll. Berechtigterweise, denn der See ist unheimlich schön und das Naherholungsgebiet für Essen. Am “Haus am See” machen wir eine weitere kurze Pause.

Die Villa Hügel überragt den Baldeneysee

Nach dem Baldeneysee führt und der Ruhrtalweg durch Essen-Werden und dann wieder zurück an die Ruhr, wo wir nach weiteren knapp zehn Kilometern unser Hotel erreichen. Nachdem wir unsere Räder in der Fahrradgarage geparkt haben, werden wir mit einem Begrüßungsbier empfangen. Feierabend für heute.

Strecke: ca. 82 km (inkl. Umweg)

Anstieg: 1.140 Höhenmeter

Abstieg: ca. 1.180 Höhenmeter

Dauer: 7,5 h (inklusive Pausen und Umweg)

Graph GPXSee / Kartenmaterial (c) OpenStreetMap-Mitwirkende

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