Wer denkt, der Nordseeküstenradweg führe nur am Deich entlang und man sieht nichts außer Deich und Schafen, der wird auf den 520 km von Leer nach Hamburg positiv überrascht. Natürlich gibt es viel Deich und viele Schafe, und allgemein auch ganz viel Landschaft, aber die Route macht auch Abstecher ins Binnenland und die vielen kleinen und großen Städte bieten auch viel Sehenswertes.
Etappenplanung: Auf dem Nordseeküstenradweg hat man bei der Planung alle Freiheiten: je nach Fitnesszustand, geplanter Tour-Dauer und Nicht-Radfahr-Aktivitäten (z.B. Sightseeing) kann man seine Tagesetappen planen.
Abkürzungen: an vielen Stellen führt der Nordseeküstenradweg von der Küste weg und durch sehenswerte Dörfer im Binnenland. Wenn man einfach weiter am Deich lang fährt, kann man so die Strecke deutlich abkürzen. Beispiele dafür sind 1. vor Norden der “Umweg” über Marienhafe (der Weg an der Leybucht entlang spart ca. 20 km), 2. der Abstecher nach Esens (ca. 6 km mehr) oder 3. die Abkürzung am Jadebusen entlang von Wilhelmshaven nach Dangast – über Sande und Neustadtgödens sind es ca. 20 km mehr.
Beschilderung: Der Nordseeküstenradweg ist Teil der “North Sea Cycling Route”, daher kann man sich grundsätzlich auch nach den dazugehörigen Schildern richten.
Teilweise ist die Beschilderung aber etwas verwirrend, denn der Nordseeküstenradweg macht immer mal kleine Umwege und scheint dann in die falsche Richtung zu führen:
Qualität der Wege: insgesamt gut. Meistens asphaltiert oder an einigen wenigen Stellen Schotterwege. Am Deich entlang immer mal wieder dreckig (Schafe 🙂 ). Teilweise geht es auf Radwegen an größeren Straßen entlang, aber der Verkehr hält sich in Grenzen. Negativ aufgefallen ist mir nur ein knapp ein Kilometer langer Abschnitt kurz hinter Emden – dort führt der Weg über teilweise gebrochene Betonplatten mit recht hohen Kanten.
Unterkünfte: in der Tourismusregion Nordseeküste findet man immer was. Allerdings muss man manchmal Abstriche machen bzw. flexibel sein: sei es, weil das Quartier vor oder hinter dem geplanten Tagesziel liegt, weil es außerhalb des geplanten Preisrahmens liegt oder weil die Qualität doch nicht so ist, wie man das erwartet hatte. Letzteres ist mir auf meiner Tour einmal passiert – man tröstet sich dann mit “ist ja nur für eine Nacht”.
Insgesamt waren alle Unterkünfte “Radfahrerfreundlich”; das Fahrrad findet immer in einer Garage oder in einem Schuppen Platz und muss die Nacht nicht alleine draußen verbringen.
Weitere Informationen: Für den Nordseeküstenradweg gibt es leider nicht die “eine Webseite”, auf der alle Informationen zusammengefasst sind. Neben dem Bikeline-Radführer waren bei meiner Planung vor allem folgende Seiten hilfreich:
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