Der E5 ist für viele ein Synonym für die Alpenüberquerung. Und während es sich auf den Etappen verteilt, sind die Hütten teilweise fast schon überfüllt. Und viele denken auch, dass der E5 eine einfache Wanderung ist.
Aber genauer gesagt ist der E5, der “Europäische Fernwanderweg E5”, ein Wanderweg von der Bretagne nach Venedig. Der Abschnitt von Oberstdorf nach Meran ist aber sicher der bekannteste und meistgegangene Abschnitt des E5. Aber strenggenommen ist das, was als “Alpenüberquerung auf dem E5” angepriesen wird, nicht immer die Originalroute des E5. Auch auf unserer Wanderung sind wir vom E5 abgewichen: Kaiserjochhaus statt Memminger Hütte und die Similaun-Hütte steht auch nicht auf dem Originalprogramm.
Und es ist auch sicher keine einfache Wanderung. Der Unfall, den wir am ersten Tag unserer Tour an einer vermeintlich einfachen Stelle gesehen haben, hat uns das direkt zu Anfang unserer Wanderung deutlich vor Augen geführt. Man braucht Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Maß an Ausdauer. Denn auch die Höhe ist nicht zu unterschätzen. Wandern auf 3.000 Meter Höhe ist etwas anderes als eine Strandwanderung.
Wenn man so eine Wanderung selbst organisieren will, dann gibt es dafür viele Führer, die bei der Planung helfen. Der E5 gehört aber auch zum Standardprogramm vieler Bergschulen. Und da gibt es dann alle Varianten: mit und ohne Gepäcktransport, klassischer E5 oder Abweichungen, Hüttenübernachtungen oder jede Nacht im Tal im Hotel, mit und ohne Bergführer (dann wird nur die Quartierplanung übernommen). Alle dieser organisierten Touren haben aber Bus- oder Taxitransfers dabei. Also nichts für Puristen, die die ganze Strecke zu Fuß gehen wollen.
Auf der Wanderung kommt es dann auf die Gruppe an. Da findet sich das ganze Spektrum: jung und alt, erfahrene Bergwanderer und Neulinge, für die der E5 ein “Traum” war. Und oft schaffen auch nicht alle die Tour. Manch einer erkennt erst unterwegs, dass er vielleicht doch nicht so bergfest ist, wie er oder sie vorher gedacht hat. “Nein” sagen ist dann keine Schande, im Gegenteil.
Aber wenn man es dann geschafft hat, dann hat man eine anstrengende aber auch sehr interessante Wanderung hinter sich. Ein Ausflug in das einfache Leben, denn man muss ja alles selbst mitschleppen.Und auch auf den Hütten gibt es oft auch nur das Nötigste. Urlaub vom Überfluss und vom Konsum in einer tollen Berglandschaft.
P.S. Für die Statistiker: unsere Wanderung waren ca. 70 km, 5120 Höhenmeter rauf und 6170 Höhenmeter runter.
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