Meine Radtour rund um Pellworm führt mich “butendiek” – außerhalb des Deiches. ich bin die Tour zweimal gefahren; einmal in grauem Novemberwetter; einmal bei schönem Sonnenschein. Es sind etwa 30 km. Rund um die Insel heißt dabei natürlich auch, dass man ziemlich sicher irgendwo mal Gegenwind hat.
30 Kilometer heißt, dass man die Tour in zwei Stunden bewältigen kann. (Gegen)-Wind, Foto-Stopps und kleinere Abstecher können die Tour natürlich beliebig verlängern. Ich habe für meine Touren etwa drei Stunden gebraucht.
Meine Tour beginnt nahe der “Hooger Fähre”. Neben meinem Hotel wird gerade das “Gasthaus Hooger Fähre” wieder aufgebaut. Der Brand dieses reetgedeckten Traditionshauses auf Pellworm Ende 2019 hat nicht nur die Pellwormer sondern auch viele Inselgäste erschüttert. Umso bewundernswerter, wie engagiert der Wiederaufbau des Hauses angegangen wurde.
Es geht südwärts. Links der Deich, rechts das Watt, am Horizont die Halligen. Der asphaltierte Weg dient nicht nur dem Küstenschutz, sondern ist auch ein sehr guter Radweg.
Erster Stopp nach knapp vier Kilometern ist die Alte Kirche von Pellworm; direkt hinter dem Deich. Die Turmruine, die heute von Mauerfalken bevölkert ist, lugt knapp über den Deich. Wenn man sich die Kirche genauer anguckt, dann stellt man fest, dass sie zweigeteilt ist: zum einen die Turmruine; die Reste des 1611 eingestürzten Turmes, und zum anderen die Kirche selbst.
Weiter geht’s auf unserer Rundtour um die Insel. Der Weg zurück zu unseren Weg über den Deich ist etwas mühsam; wie üblich ist so ein Deich innen steiler. Allerdings gibt es auf Pellworm Schienen, die das Raufschieben des Fahrrads erleichtern.
Wir fahren um die Süd-West-Ecke der Insel herum. Bald sehen wir den Leuchtturm der Insel; unseren nächsten Zwischenstopp, den wir nach knapp 11 Kilometern erreichen. Pandemiebedingt kann der Leuchtturm leider nicht besichtigt werden, daher bleibt nur der Blick aus der Entfernung.
Vom Leuchtturm aus geht es im Süden der Insel weiter Richtung Tammensiel. Links der Deich mit Schafen, rechts das Wattenmeer. Kurz vor Tammensiel kommt von rechts die Straße, die zum Fähranleger führt. Wenn bald die Fähre fährt oder gerade eine Fähre angelegt hat, dann ist auf der Straße etwas Verkehr. Ansonsten gilt hier und für die ganze Insel: auf den Straßen ist wenig los – die Insel ist ideal zum Fahrradfahren. Auf der Straße “Ostersiel” geht es über den Deich nach Tammensiel rein. Vorbei am Freizeitbad Pelle-Welle, dem Hafen und dem Nationalparkhaus. Direkt hinter dem Nationalparkhaus biegen wir rechts ab. An einer Treppe überqueren wir den Deich und es geht vor dem Deich weiter. Der Nordosten der Insel ist (noch) weniger bewohnt und bietet uns reine Natur (von Windrädern mal abgesehen). Aber die Windräder haben natürlich auch etwas Positives: zusammen mit den Biogas- und Photovoltaik-Anlagen wird auf Pellworm der dort benötigte Strom fast komplett aus regenerativen Quellen erzeugt.
Am Bupheverkoog, dem nördlichsten Teil der Insel, wechseln wir nach binnendeichs. Der Bereich vor dem Deich ist den Vögeln vorbehalten. Etwa sieben Kilometer fahren wir “hinterm Deich”, bevor wir an der Nordermühle wieder auf die andere Seite des Deichs wechseln. Die weithin sichtbare Nordermühle, die einzige erhaltene Windmühle auf Pellworm, ist leider nicht zu besichtigen.
Von der Nordermühle aus sind es nur noch etwa vier Kilometer bis zu unserem Ziel- und Ausgangspunkt, der Hooger Fähre.
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